Prinz Harry

Kaum ein Mitglied der britischen Königsfamilie sorgt in den letzten Jahren für so viel Gesprächsstoff wie Prinz Harry. Einst der charmante „Party-Prinz“ Londons, später angesehener Soldat und heute globaler Medienstar – Harry hat sich von einem festen Bestandteil der britischen Monarchie zu einer eigenständigen Persönlichkeit mit internationaler Bühne gewandelt. Seine Kindheit im Herzen Londons, seine Ehe mit Meghan Markle, der Bruch mit der „Firma“ und das neue Leben in den USA: All das macht ihn zu einer der faszinierendsten Figuren des modernen Königshauses. Für viele London-Touristen ist seine Geschichte untrennbar mit den Orten und Schauplätzen der Hauptstadt verbunden – vom Kensington Palace bis zur St. George’s Chapel in Windsor. Hier beleuchten wir den außergewöhnlichen Lebensweg von Prinz Harry und werfen einen Blick auf seine Verbindung zur britischen Krone, seine Rolle im medialen Rampenlicht und seine persönlichen Wendepunkte.

Kindheit und Jugend

Prinz Harry, Duke of Sussex, wurde am 15. September 1984 im Lindo-Flügel des St. Mary’s Hospital in London geboren. Er ist der jüngere Sohn von König Charles III. und Diana, Princess of Wales, und wuchs gemeinsam mit seinem Bruder William im Kensington Palace in London auf. Seine Kindheit war eng mit dem traditionellen Leben der britischen Königsfamilie verbunden, und er besuchte Schulen in England (unter anderem Ludgrove und Eton). Heute gehört er offiziell zur britischen Thronfolge und steht – trotz seiner Loslösung von den royalen Pflichten – nach seinem Vater, Prinz William und dessen Kindern an fünfter Stelle.

Rebellische Jahre und das Image des Partyprinzen

Während sein Bruder William als künftiger König stets mit besonderer Disziplin beobachtet wurde, entwickelte sich Harry in jungen Erwachsenenjahren zum freigeistigen Royal. Besonders in den frühen 2000er-Jahren machte er regelmäßig Schlagzeilen mit wilden Partynächten, Alkoholexzessen und unüberlegten Aktionen – darunter ein berüchtigter Skandal, als er zu einer Kostümparty in einem Nazi-Outfit erschien, was weltweit Empörung auslöste. Die Boulevardpresse taufte ihn bald den „Partyprinzen“ – ein Image, das sich hartnäckig hielt. Londons Clubs wie das Mahiki in Mayfair oder Boujis in South Kensington wurden zu seinem inoffiziellen Revier. Doch trotz seines ausschweifenden Lebensstils war Harry bei der britischen Bevölkerung überaus beliebt – seine Authentizität, sein Humor und sein offenes Wesen hoben ihn von der steifen Palastwelt ab. Diese Zeit prägte ihn – und ebnete paradoxerweise auch den Weg zu seiner späteren Neuorientierung als ernsthafter Soldat und engagierter Menschenfreund.

Militärische Laufbahn und Engagements

Nach der Schule schlug Harry eine militärische Karriere ein. Er diente rund zehn Jahre in der britischen Armee, machte eine Ausbildung zum Hubschrauberpilot und war zwei Mal in Afghanistan stationiert. Während seiner Dienstzeit erreichte er den Rang eines Hauptmanns (als „Captain Wales“). Neben seinem Militärdienst engagierte sich Harry früh humanitär: 2006 gründete er zusammen mit Prince Seeiso von Lesotho die Kinderhilfsorganisation Sentebale. Ein besonderer Meilenstein war 2014 die Gründung der Invictus Games, deren erste Ausgabe er in London initiiert und organisiert hat – ein Sportwettbewerb für kriegsversehrte Veteranen, der globales Ansehen genießt.

Liebe und Familie – Meghan Markle

2016 lernte Harry die US-Schauspielerin Meghan Markle kennen. Die standesamtliche Hochzeit des Paares fand am 19. Mai 2018 in der St George’s Chapel in Windsor statt. Seither heißen sie Herzog und Herzogin von Sussex. Das Ehepaar bekam zwei Kinder: Prinz Archie (2019) und Prinzessin Lilibet (2021). Gemeinsam betreiben Harry und Meghan die Archewell-Stiftung für wohltätige Zwecke. Die Stiftung sammelte in ihrem ersten Jahr mehr als 13 Millionen US-Dollar für soziale Projekte ein. Auch im Bereich Bildung und Gesundheit engagiert sich das Paar: Harry unterstützte wiederholt zum Beispiel die britische Kinderhilfsorganisation WellChild und besuchte deren Jahresveranstaltung in London 2023 bereits zum elften Mal. Trotz ihres neuen Lebens in den USA bleiben „Harry und Meghan“ ein mediales Großthema – sei es durch ihre Netflix-Produktionen, Podcasts oder öffentliche Auftritte in London und Großbritannien.

Bruch mit der Königsfamilie

Im Januar 2020 gaben Harry und Meghan überraschend bekannt, sich als „arbeitende Mitglieder“ der Royal Family zurückzuziehen. Dieser Schritt führte zu erheblichen Spannungen im Königshaus. Harry legte seinen Wohnsitz in den USA fest und gab sein Rolle als Senior-Royal auf (er behielt jedoch seinen Titel als Herzog von Sussex). Offiziell gehört er aber nach wie vor zur britischen Monarchie – er verzichtet lediglich auf öffentliche Pflichttermine. In einem BBC-Interview von Mai 2025 brachte Harry seine Hoffnung auf Versöhnung zum Ausdruck: Er sagte, er wolle den Familienkonflikt beenden und hoffe auf eine Wiederannäherung. Zugleich bekannte er, dass „einige Mitglieder meiner Familie mich niemals dafür vergeben werden“, dass er sein Buch Spare veröffentlicht habe. Dieser Enthüllungsband aus dem Jahr 2023, in dem Harry offen über seine Kindheit und die Konflikte im Palast berichtet, hat die Gräben in der Familie weiter vertieft.

Aktuelles Leben und Projekte

Auch außerhalb der offiziellen Palastdienste bleibt Harry aktiv. Er lebt mit Meghan und den Kindern in Kalifornien, arbeitet als Produzent von Dokumentarfilmen und setzt seine philanthropische Arbeit fort. Im Bereich Veteranenhilfe fördert er weiterhin die Invictus Games, und in internationalen Naturschutzprojekten ist er ebenfalls engagiert (beispielsweise als Präsident der NGO African Parks). Ein großes Thema bleibt der Kontakt zur Heimat: So kehrte er 2022 für das Begräbnis seiner Großmutter, Königin Elizabeth II., noch einmal nach London zurück und lief mit seinem Vater und Bruder im Trauerzug zum Buckingham Palace mit. Seine grundsätzliche Haltung gegenüber der Monarchie beschrieb er offen in Medieninterviews: Er respektiere die Institution und seinen Vater als König, betonte aber, dass ihm „das Leben kostbar“ sei und er sich eine Versöhnung wünsche. Auch 2025 bleibt das „Harry-Phänomen“ in London präsent – durch seine Biografie, durch medial kommentierte Auftritte und durch die fortdauernde Faszination für die moderne britische Königsfamilie, deren sogenannter Kreis der „London Royals“ lange auch Harry einschloss.


Quellen: Zu Harrys Biografie und militärischer Laufbahn v. a. die offizielle Website der britischen Königsfamilie royal.ukroyal.uk. Zu seiner Hochzeit und dem Rückzug aus den royalen Pflichten berichten offizielle Statements royal.uk. Aktuelle Entwicklungen und persönliche Äußerungen entstammen jüngsten Interviews und Berichten (z. B. BBC/PEOPLE) people.compeople.com. Weitere Details zu Invictus Games und Wohltätigkeitsengagement finden sich ebenfalls beim Royal Household royal.uk und in Presse-Interviewstownandcountrymag.com.

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